den Sonntag 60 Tage vor Ostern. Kaum liegt Weihnachten hinter uns, schon schaut man nach vorne auf Ostern.
Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.
Hebräer 3,15
Ich möchte mit Ihnen nachdenken über den Anfang dieses Verses, über das „Heute“.
Der Vers beginnt mit dem Wort „Heute“ und nicht mit „Morgen, Übermorgen, kommende Woche oder nächstes Jahr, wenn ihr seine Stimme hört“. Viele Menschen orientieren sich nach dem zukünftigen, wie z. B., wann nehme ich meinen Urlaub oder sie tätigen Verabredungen die noch gar nicht im Blickfeld liegen. Und gestern feierte man den Sonntag 60 Tage vor Ostern. Dies alles ist nicht verkehrt und doch kann man wesentliches übersehen, nämlich das Heute und Jetzt. Denn jetzt ist die Zeit der Gnade. Heute und nicht irgendwann.
In dieser schnelllebigen Zeit vergisst man, auf was es wirklich ankommt; auf das Jetzt. Wie auch hier in dieser Illustration, die dies schön veranschaulicht:
„Ein Novizenmeister wurde von einem bekümmerten
Mönch gefragt: Wie machst du das, immer so
aufmerksam vor Gott und den Menschen zu sein? Der
Meister antwortete. Ich bin einfach nur ganz
gegenwärtig. Der Mönch erwiderte: Das bin ich doch
auch.
Nein, entgegnete der Meister: Wenn du aufstehst, dann
gehst du schon. Und wenn du zum Stundengebet gehst,
dann rennst du. Und wenn du in der Kapelle bist, denkst
du schon an die Arbeit.
Und wenn du bei der Gartenarbeit bist, denkst du an die
Studierstunde. Und wenn du bei den Studien angelangt
bist, sehnst du dich nach der Mittagspause. Und wenn du
isst, dann schläfst du schon. Du kannst Gott nicht
begegnen, weil du den Augenblick vermeidest.
Darum: Wenn du gehst, dann geh. Wenn du betest, dann
bete. Wenn du arbeitest, dann arbeite und wenn du lachst,
dann lache. Sei nur ganz in dem was du gerade tust, so
wirst du die Gnade Gottes empfangen.“
Leben im Vorhin oder Nachher, statt im Jetzt.
Leben im Gestern oder Morgen, statt im Heute.
Wer den Bezug zur Gegenwart verliert, verliert den Bezug zur Gegenwart Gottes.
Wir können auf das schauen was vor uns liegt, ohne uns dabei in der Zeit und in dem Augenblick zu verlieren und darüber nachzudenken was im Buch Prediger steht „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“
So, lieber Leser, verpassen Sie das „Heute“ nicht. Denn Gott spricht jeden Tag zu Ihnen. Überhören Sie IHN nicht. Denn er will bei Ihnen sein: jeden Tag, jeden Augenblick, ein Leben lang.