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Dr. Roger Liebi
Dem Leid entgegen…

Sobald irgendein Zeichen darauf hindeutet, dass Leid und Schmerz auf uns zukommen, unternehmen wir alles Mögliche, um dies zu vermeiden. Dieser natürliche Drang zur Vorbeugung von Schmerz wäre genau das was wir von jedem Menschen erwarten würden, unter ähnlichen Umständen wie Jesus, bei seiner letzten Reise nach Jerusalem.

 

Doch Jesus ging ohne zögern dem Leid entgegen. Er nahm aber zu sich die Zwölf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lukas 18, 31

 

Dies war nicht das erste Mal, dass Jesus seinen Jüngern vorhergesagt hatte, dass er in die Hände der Menschen überantwortet würde. Petrus hatte ihn sogar zurechtgewiesen und gesagt: Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!

 

Doch Jesus war gekommen, um sein Leben als Opfer zu geben, und deshalb, als er wusste, dass seine Zeit gekommen war, wandte er sich zielstrebig Richtung Jerusalem, wie der Evangelist Lukas es betont: Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass er hinweggenommen werden sollte, da wandte er sein Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandern. Lukas 9, 51

 

Abgelenkt von all den übernatürlichen Ereignissen auf dem Weg nach Jerusalem, übersahen die Jünger die Tatsache, dass ihr Meister auf dem Weg zum Schlachthof war. Ja, bis der Geruch von Gefahr, obwohl nur für eine kleine Weile, ihnen die Haare sträuben ließ.

 

Markus veranschaulicht es uns „Sie waren aber auf dem Wege hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran; und sie entsetzten sich; die ihm aber nachfolgten, fürchteten sich. Und er nahm abermals die Zwölf zu sich und fing an, ihnen zu sagen, was ihm widerfahren werde.“ 10, 32

 

Doch dann waren sie wieder mit ihren selbstsüchtigen Plänen für das, nach ihrer Vorstellung, nahestehende Reich des Messias beschäftigt, in dem jeder die wichtigste Rolle spielen wollte. Und so begleiteten sie betäubt von ihrer Schwärmerei ihren Meister zum Opferaltar.

 

Was für sie wie ein riskanter aber auch triumphaler Marsch in die Stadt Davids aussah, war für Jesus in Wirklichkeit ein Weg Richtung unvorstellbarem Schmerz und Leid. Bald würde der innere Kampf zwischen seinem Überlebensinstinkt und seinem durch die Liebe gestärkten Willen im Garten Gethsemane den Höhepunkt erreichen, und mit zitternde Stimme würde er sagen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod“. „Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“

 

Jesus war bereit das zu tun was er gepredigt hatte: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben.“ John 12, 24- 25

 

Aber er tat es nicht einfach aus Heldenmut. „Es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn“ hatte er seinen Jüngern gesagt. Nein, Jesus wollte nicht aussagen, dass er vor einem unausweichlichen Schicksal stand, und deshalb keine andere Wahl hatte. Seine Jünger, dessen Verstand jetzt verblendet war, sollten eines Tages erkennen, dass alles was Jesus zustoßen würde, Teil eines wunderbaren Erlösungsplans Gottes ist. Es war nicht durch Zufall entstanden und auch war nichts schief gelaufen, nein, alles war unter dem Licht der Weisheit und der Liebe Gottes geplant gewesen.

 

Nach seiner Auferstehung würde Jesus seine Jünger diese Worte wieder in Erinnerung bringen: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?“

 

„All dem zu glauben“, „alles wird vollendet werden“. Hier sehen wir, woher Jesus die Kraft bekam, um für uns ans Kreuz zu gehen. Nicht nur wusste er im Voraus, was er alles Leiden würde, sondern er wusste auch, was nach dem Leid auf ihn wartete, nämlich seine Verherrlichung! Weil er wusste, dass er nach seinem Leiden wieder zum Vater in die Herrlichkeit zurückkehren würde, war er bereit dem Leid entgegen zu treten. Weil er sich an Gottes Verheißungen hielt, konnte Jesus seinen Blick in die Zukunft werfen, über das Leid hinaus.

 

So sind auch wir heute herausgefordert, wenn unser Weg durch Schmerz und Leid führt, uns an Gottes Wort zu halten und unsere Augen auf Jesus zu richten, so wie zu der Herrlichkeit die auf uns wartet.

 

Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. 2 Korinther 4, 17- 18

 

 


Autor   Paulo Rathlef    Erscheinungsdatum:  2/4/2008 10:06 AM
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